Blut

Blut (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Blut die Blute
Genitiv des Bluts
des Blutes
der Blute
Dativ dem Blut
dem Blute
den Bluten
Akkusativ das Blut die Blute

Anmerkung:

In Redewendungen und Ableitungen zeigt das Wort ein breiteres Bedeutungsspektrum.

Anmerkung zum Plural:

In der Allgemeinsprache wird nur der Singular verwendet; der Plural die Blute ist fachsprachlich.

Worttrennung:

Blut, Plural: Blu·te

Aussprache:

IPA: [bluːt]
Hörbeispiele:  Blut (Info),  Blut (Info),  Blut (Österreich) (Info)
Reime: -uːt

Bedeutungen:

[1] dem Stoffwechsel dienende, im Körper zirkulierende rote Flüssigkeit
[2] veraltete Bedeutung: menschliches Lebewesen (heute fast nur noch in der Redewendung junges Blut)
[3] veraltete Bedeutung: Abstammung

Herkunft:

mittelhochdeutsch bluet  gmh, althochdeutsch bluot  goh, protogermanisch *blōda. Zugrunde liegt vermutlich die indogermanische Wurzel *bhel „schwellen, platzen, fließen“, der auch Beule, Blase und lateinisch fluere  la entstammen.[1]

Synonyme:

[1] Lebenssaft
[3] Abstammung

Gegenwörter:

[1] Fleisch, Knochen

Oberbegriffe:

[1] Körperflüssigkeit
[2] Lebewesen
[3] Abstammung

Unterbegriffe:

[1] Drachenblut, Eigenblut, Filmblut, Fischblut, Fremdblut, Frischblut, Herzblut (übertragen), Hühnerblut, Kapillarblut, Kunstblut, Menschenblut, Menstruationsblut, Mischblut, Monatsblut, Mutterblut, Nabelschnurblut, Ochsenblut, Periodenblut, Rinderblut, Schweineblut, Shuntblut, Spenderblut, Theaterblut, Tierblut, Venenblut,
[3] Bauernblut, Blaublut, Halbblut, Kaltblut, Vollblut

Beispiele:

[1] Auf dem Papier ist ein Tropfen Blut.
[1] Der Arzt hat mir gestern ein Röhrchen Blut abgenommen.
[1] Kommst du mit, Blut spenden?
[1] Das Unfallopfer hatte viel Blut verloren.
[1] „Beim Eindringen artfremden Eiweißes (Antigene) in das Blut werden in Plasmazellen des Knochenmarks und im lymphatischen Gewebe hochspezifische Abwehrstoffe (Antitoxine, Antikörper) gebildet und in das Blut abgegeben.“[2]
[1] „Aber das Blut wäre das Blut von Tausenden von Schreinern, Bankangestellten, Kleinbauern oder Kolonialwarenhändlern gewesen, natürlich auch von Frauen und Kindern, weil Kriege immer viel mehr zivile Opfer fordern, als die Kriegsführenden zugeben.“[3]
[1] „Mein Vater hatte in Deutschland mit Ende vierzig angefangen, täglich eine Aspirin zu schlucken, weil er zu dickflüssiges Blut hatte, es zu zäh, breiig durch die Adern floss, es nicht bis in die letzten Winkel seines Körpers schaffte.“[4]
[2] Wenn nicht das süße junge Blut heut nacht in meinen Armen ruht, so sind wir um Mitternacht geschieden.[5]
[3] Von hohem Blut.

Redewendungen:

blaues Blut
Blut lecken
Blut sehen wollen
Blut und Boden
Blut und Wasser schwitzen
Blut, Schweiß und Tränen
böses Blut
eigen Fleisch und Blut
in Fleisch und Blut übergehen
jemandem kocht das Blut in den Adern
jemandem gefriert das Blut in den Adern
junges Blut
kein Blut sehen können
ruhig Blut!
von reinem Blut

Sprichwörter:

Blut ist dicker als Wasser

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Blut fließt/spritzt/tropft/trocknet; kein Blut sehen können; rot gefärbt von Blut; Blut klebt an jemandem/etwas

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: blutarm, blutbefleckt, blutbesudelt, blutig, blutjung, blutleer, blutlos, blutrot, blutrünstig, blutsverwandt, bluttriefend, blutüberströmt, blutunterlaufen, blutverkrustet, blutverschmiert, blutvoll
Substantive: Blutabnahme, Blutader, Blutalkohol, Blutandrang, Blutarmut, Blutbad, Blutbahn, Blutbank, Blutbann, Blutbestandteil, Blutbild, Blutbildung, Blutblase, Blutbuche, Blutdiamant, Blutdruck, Blutdurst, Blutentnahme, Blutentziehung, Bluter, Bluterguss, Blutfarbstoff, Blutfehde, Blutfleck, Blutgas, Blutgefäß, Blutgeld, Blutgeruch, Bluthund, Blutgerinnsel, Blutgerinnung, Blutgeschwür, Blutgruppe, Blut-Hirn-Schranke, Bluthochdruck, Bluthund, Blutkrebs, Blutkreislauf, Blutkörperchen, Blutkuchen, Blutlache, Blutleere, Blutmangel, Blutnacht, Blutopfer, Blutorange, Blutorgie, Blutplasma, Blutplättchen, Blutprobe, Blutprodukt, Blutrache, Blutrausch, Blutreinigung, Blutrichter, Blutsauger, Blutsbande, Blutsbruder, Blutschande, Blutschuld, Blutschwall, Blutschwamm, Blutsee, Blutserum, Blutspende, Blutspiegel, Blutspritzer, Blutsschwester, Blutstau, Blutstauung, Blutstillung, Blutstrom, Blutsturz, Blutsuppe, Bluttat, Bluttaufe, Bluttest, Bluttransfusion, Blutung, Blut-und-Boden-Ideologie, Blutunverträglichkeit, Bluttäubling, Blutverdünnung, Blutvergießen, Blutvergiftung, Blutverlust, Blutverteilung, Blutwäsche, Blutwert, Blutwurst, Blutzelle, Blutzeuge, Blutzirkulation, Blutzoll, Blutzucker
Geblüt, Kaltblüter, Warmblüter
Pflanzennamen: Blutauge, Blutblume, Bluthirse, Blutkraut, Blutorange, Blutweiderich, Blutwurz
Tiernamen: Blutbauchsittich, Blutegel, Blutfasan, Blutfink, Bluthänfling, Blutmilbe, Blutspecht
Verben: bluten

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Blut
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Blut
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Blut
[1] Duden online „Blut
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBlut

Quellen:

  1. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage
  2. wissen.de – Lexikon „Blut
  3. Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 128.
  4. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 152.
  5. Johann Wolfgang von Goethe; Erich Trunz (Herausgeber): Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil. Einmalige Jubiläumsausg. zum 250. Geburtstag Goethes am 28.8.1999. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45214-0, Vers 2636.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: baut, Blüte, blutt, bluten, Bluter, Brut, Flut, Glut
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