Küche
Küche (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Küche | die Küchen |
Genitiv | der Küche | der Küchen |
Dativ | der Küche | den Küchen |
Akkusativ | die Küche | die Küchen |
Worttrennung:
- Kü·che, Plural: Kü·chen
Aussprache:
- IPA: [ˈkʏçə], norddeutsch standardsprachlich oft: [ˈkyːçə][1]
- Hörbeispiele: Küche (Info), Küche (Info), Küche (österreichisch) (Info)
- Reime: -ʏçə
Bedeutungen:
- [1] der Bereich oder Raum in Wohnungen, Bürogebäuden, Unterkünften, in dem gekocht wird
- [2] kein Plural: die Kochkunst und die Art und Weise des Kochens im Allgemeinen und in bestimmten Regionen oder von bestimmten Personen oder Personengruppen
- [3] das in [1] befindliche Inventar (vor allem Herd, Spüle und Kühlschrank)
- [4] kein Plural: das, was in [1] zubereitet wurde
- [5] umgangssprachlich, kein Plural: Personal, das in [1] arbeitet
Abkürzungen:
- Kü.
Herkunft:
- Bei dem seit dem 9. Jahrhundert[2] (um 800)[3] bezeugten Wort, dessen althochdeutsche Form kuhhina → goh[4] (vergleiche altenglisch cycene → ang[5]) und dessen mittelhochdeutsche Formen küchen → gmh / kuchen → gmh[6] und küche → gmh / kuche → gmh[6] (vergleiche mittelniederdeutsch koke → gml[2][7] / kȫke → gml,[3] kokene → gml[2][7] / kȫkene → gml[3] / kȫken → gml;[3] mittelniederländisch cokene, cōkene → dum,[2][3] cuekene → dum[3]) lauteten, handelt es sich um eine frühe Entlehnung[2][7] aus spätlateinischem[7] coquīna → la[3][7] (mittellateinisch cocina → la;[2] vulgärlateinisch cocīna → la / cucīna → la[3]) ‚Küche‘[3][7], einer Substantivierung der femininen Form des lateinischen Adjektivs coquīnus → la ‚zum Kochen gehörig, dazu nötig‘,[3] die ihrerseits zum lateinischen Verb coquere → la[2][3][7] ‚kochen,[2][7] sieden‘[3] gehört (siehe »Koch«, »kochen«). – Die Entlehnung erfolgte nur in die westgermanische Sprachfamilie (vergleiche englisch kitchen → en, niederländisch keuken → nl; die nordische Wortgruppe um entsprechend schwedisches kök → sv stammt aus dem Mittelniederdeutschen).[7] – Die Küche ist also als ‚Kochraum‘ benannt.[7]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Kombüse
- [1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Restaurant
Verkleinerungsformen:
- [1] Küchlein
Oberbegriffe:
- [1] Raum, Zimmer
- [2] Gastronomie
- [3] Einrichtung, Möbel
Unterbegriffe:
- [1] Feldküche, Freiluftküche, Garküche, Giftküche, Hotelküche, Kaffeeküche, Kriegsküche, Landesküche, Lehrküche, Schrankküche, Schulküche, Spülküche, Suppenküche, Teeküche, Schiffsküche, Volksküche, Wetterküche, Wohnküche
- [1] übertragen: Gerüchteküche, Giftküche
- [2] Fusionsküche, Regionalküche, Vollwertküche
- [3] Einbauküche, Hexenküche, Party-Küche, Pillenküche, Puppenküche, Teufels-Küche, Waschküche
- [3] Teile: Backofen, Herd, Schrank, Kühlschrank, Spüle
Beispiele:
- [1] Wir frühstücken immer in der Küche.
- [1] „Unterdes bot die Küche in der Lindenallee ein merkwürdiges Bild.“[8]
- [1] „‚Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen heute zum Wienerwald‘, lautet ein Werbespruch aus den 80er Jahren, den jedes Kind kannte.“[9]
- [1] „In der Küche roch es nach Lebkuchen und Zimt.“[10]
- [1] „Ich machte kehrt und ging in die Küche zurück.“[11]
- [1] „Ob sie in der Küche hantierte – ich hatte auch ihr einmal geholfen, Schnittchen zu machen –, ob sie lächelte, tanzte oder malte, es war so selbstverständlich, wenn auch die Bilder, die sie malte, mir nicht gefielen.“[12]
- [2] Manche lieben die französische und manche die italienische Küche, anderen reicht Mutters Küche aus.
- [3] Freitag bekommen wir eine neue Küche.
- [4] Wir haben heute sowohl kalte als auch warme Küche im Angebot.
- [4] Die heutige Küche schmeckt mir nicht.
- [5] Die Küche hat heute gute Arbeit geleistet.
- [5] Seit neustem gehört er zur Küche in einem Fünf-Sterne-Restaurant.
Redewendungen:
- durch die kalte Küche kommen – auf Umwegen sein Ziel erreichen
- ein Gruß aus der Küche
- es ist Rauch in der Küche – es gibt häuslichen Ärger
- in Teufels Küche kommen – in Schwierigkeiten geraten
- jemanden in Teufels Küche bringen – jemanden in Schwierigkeiten bringen
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] gemütliche Küche
- [2] bürgerliche, französische, internationale, italienische, mediterrane Küche
- [4] kalte, warme Küche
Wortbildungen:
- Küchenabfall, Küchenabluft, Küchenbank, Küchenbrand, Küchenarbeit, Küchenbereich, Küchenboden, Küchenbord, Küchenbrett, Küchenbüfett, Küchenbulle, Küchenchef, Küchendienst, Küchendecke, Küchendeutsch, Küchendragoner, Kücheneingang, Küchenenglisch, Küchenfee, Küchenfenster, Küchengarn, Küchengarten, Küchengerät, Küchengeruch, Küchengeschirr, Küchenhandtuch, Küchenhaube, Küchenhelfer, Küchenherd, Küchenhilfe, Küchenjunge, Küchenkelle, Küchenlampe, Küchenlatein, Küchenlüftung, Küchenmaschine, Küchenmesser, Küchenmöbel, Küchenparty, Küchenpersonal, Küchenpost, Küchenradio, Küchenregal, Küchenrolle, Küchenschabe, Küchenschelle, Küchenschrank, Küchenschürze, Küchenstuhl, Küchentisch, Küchentuch, Küchentür, Küchenutensil, Küchenuhr, Küchenwaage, Küchenwagen, Küchenwand, Küchenzeile, Küchenzelt, Küchenzuluft
Übersetzungen
[1] der Bereich oder Raum in Wohnungen, Bürogebäuden, Unterkünften, in dem gekocht wird
[2] Kochkunst im Allgemeinen und in bestimmten Regionen oder von bestimmten Personen oder Personengruppen
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[3] das, in den für das Kochen bestimmten Räumen, befindliche Inventar
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[5] Personal, das in den für das Kochen bestimmten Räumen arbeitet
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Küche (Begriffsklärung)“
- [1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Küche“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Küche“
- [1–3, 5] The Free Dictionary „Küche“
- [1–3, 5] Duden online „Küche“
- [1–3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Küche“ auf wissen.de
- [1–3, 5] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Küche“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Küche“
- [1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Küche“
Quellen:
- Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Küche«, Seite 534.
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Küche«, Seite 543.
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Küche“
- Althochdeutsches Wörterbuch: „kuhhina“
- Bosworth-Toller Anglo-Saxon Dictionary: „CYCENE“
- Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch „küchen, kuchen; küche, kuche“
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Küche«, Seite 492.
- Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 68.
- Christian Eckl: „Heute bleibt die Küche kalt“: Regensburger Wienerwald ist schon wieder vorläufig insolvent. In: Wochenblatt. Die Zeitung für alle. 10. April 2013 (Onlineversion: URL, abgerufen am 31. August 2013).
- Angelika Stegemann: Kuscheln im Sessel. Geschichten und Märchen für kleine und große Leute. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2015, ISBN 978-3-942303-14-9, Seite 37.
- Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016 (Originaltitel: Parnassus on wheels, übersetzt von Felix Horst aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-455-65139-3, Seite 24 (Englische Originalausgabe 1917).
- Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 122.
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