Zimmer

Zimmer (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Zimmer die Zimmer
Genitiv des Zimmers der Zimmer
Dativ dem Zimmer den Zimmern
Akkusativ das Zimmer die Zimmer

Worttrennung:

Zim·mer, Plural: Zim·mer

Aussprache:

IPA: [ˈt͡sɪmɐ]
Hörbeispiele:  Zimmer (Info),  Zimmer (Österreich) (Info)
Reime: -ɪmɐ

Bedeutungen:

[1] Raum in einem Haus oder einer Wohnung, der für den Aufenthalt von Personen bestimmt ist
[2] Einrichtung, Mobiliar eines Zimmers[1]

Abkürzungen:

[1] Zi., Zr.

Herkunft:

mittelhochdeutsch zimber  gmh, zimer  gmh, zimmer  gmh, althochdeutsch zimbar  gohBauholz, Holzbau, Wohnraum, Wohnung, germanisch *temra-  gemBauholz, Gezimmertes“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Kammer, Stube, Salon, Kabinett
[2] Zimmereinrichtung

Oberbegriffe:

[1] Raum

Unterbegriffe:

[1] allgemein: Diwanzimmer, Doppelzimmer, Eckzimmer, Einzelzimmer, Erkerzimmer, Gartenzimmer, Hauptzimmer, Hinterzimmer, Jagdzimmer, Kaminzimmer, Komfortzimmer, Nachbarzimmer, Nebenzimmer, Privatzimmer, Sonderzimmer, Vorderzimmer, Vorzimmer
[1] nach Bewohner: Dienerzimmer, Dienstbotenzimmer, Fremdenzimmer, Herrenzimmer, Gästezimmer, Gastzimmer, Gesindezimmer, Kinderzimmer, Krankenzimmer, Jugendzimmer, Lehrerzimmer, Mädchenzimmer, Patientenzimmer
[1] nach Ort: Dachzimmer, Erdgeschoßzimmer, Giebelzimmer, Hotelzimmer, Mansardenzimmer, Schulzimmer, Seitenzimmer, Turmzimmer
[1] nach Verwendung: Amtszimmer, Ankleidezimmer, Arbeitszimmer, Audienzzimmer, Badezimmer, Behandlungszimmer, Beratungszimmer, Besprechungszimmer, Besucherzimmer, Besuchszimmer, Bettzimmer, Betzimmer, Bordellzimmer, Bügelzimmer, Dienstzimmer, Empfangszimmer, Esszimmer, Frühstückszimmer, Geschäftszimmer, Gesellschaftszimmer, Gipszimmer, Isolierzimmer, Kaminzimmer, Kartenzimmer, Konferenzzimmer, Kreißzimmer, Krisenzimmer, Lesezimmer, Musikzimmer, Ordinationszimmer, Raucherzimmer, Schlafzimmer, Schreibzimmer, Sitzungszimmer, Speisezimmer, Spielzimmer, Sprechzimmer, Strickzimmer, Studierzimmer, Therapiezimmer, Toilettezimmer, Unterrichtszimmer, Untersuchungszimmer, Wartezimmer, Wirtszimmer, Wohnzimmer
[1] nach Verwendungszeit: Sommerzimmer, Weihnachtszimmer, Winterzimmer

Beispiele:

[1] Diese Wohnung hat drei Zimmer.
[1] Sei ruhig und geh auf dein Zimmer!
[1] „Als wir im Brandenburger Umweltministerium Ende 1990 die Arbeit aufnahmen, hatten wir nicht mehr als ein Zimmer, ein Türschild, einen Staatssekretär und sechs Mitarbeiter, die sich ein einziges Telefon teilten.“[2]
[1] „In der Abteilung »Neuzeit« ist von der Ansbacher Polizei ein Zimmer dem Andenken des armen Findlings Kaspar Hauser geweiht; man sieht seine Uhr, seine Kleider und Wäsche mit den Stichmarken des Mordinstrumentes und die ganze Literatur über diesen geheimnisvollen Unbekannten.“[3]
[1] „Nun war es offenbar gerade dieses Zimmer, das die Einbrecherin sich ausgesucht hatte.“[4]
[1] „Alf Bertini war aus dem Zimmer gerannt.“[5]
[2] Wir haben uns verkauft: das Zimmer fällt dunkler aus, als wir dachten.
[2] Dieses Zimmer schien aus dem 19. Jahrhundert zu sein.
[2] Als ich dieses Zimmer sah, wusste ich, was Gelsenkirchener Barock ist.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: geräumiges Zimmer, großes Zimmer, kleines Zimmer, leeres Zimmer, möbliertes Zimmer ( Audio (Info)), ruhiges Zimmer, ungeheiztes Zimmer, winziges Zimmer
[1] mit Verb: ein Zimmer abdunkeln, ein Zimmer aufräumen, ein Zimmer betreten, ein Zimmer bewohnen, ein Zimmer einrichten, ein Zimmer heizen, ein Zimmer malern, ein Zimmer räumen, ein Zimmer verlassen, ein Zimmer vermieten

Wortbildungen:

Substantive:
[1] Zimmerantenne, Zimmeraralie, Zimmerarbeit, Zimmerausstattung, Zimmerbesen, Zimmerbrand, Zimmerchen, Zimmerdecke, Zimmerecke, Zimmereinrichtung, Zimmerfenster, Zimmerflucht, Zimmergenosse, Zimmerherr, Zimmerkellner, Zimmerkollege, Zimmerlampe, Zimmerlautstärke, Zimmerlinde, Zimmermädchen, Zimmermitte, Zimmernachbar, Zimmernummer, Zimmerpalme, Zimmerpflanze, Zimmerrechnung, Zimmerschlüssel, Zimmerservice, Zimmersuche, Zimmertanne, Zimmertemperatur, Zimmertheater, Zimmerthermometer, Zimmertür, Zimmeruhr, Zimmervermieter, Zimmerwand, Zimmerwirt
[2] Zimmerei, Zimmerer, Zimmerhandwerk, Zimmermann, Zimmermeister, Zimmerung, Zimmerwerkstatt
Verb: [2] zimmern

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Zimmer
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zimmer
['] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZimmer
[1] The Free Dictionary „Zimmer
[1, 2] Duden online „Zimmer

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Zimmer“, Seite 1012.
  2. Matthias Platzeck: Zukunft braucht Herkunft. Deutsche Fragen, ostdeutsche Antworten. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3455501148, Seite 95.
  3. Egon Erwin Kisch: Die Polizei und ihre Beute. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 101-112, Zitat Seite 107f Datiert 1927.
  4. Robert Neumann: Oktoberreise mit einer Geliebten. Ein altmodischer Roman. Desch, München/Wien/Basel 1970, ISBN 3-420-04599-9, Seite 72.
  5. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 94.

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Zimmer
(Zimmer)
die Zimmer
(Zimmer)
die Zimmers die Zimmer
Genitiv des Zimmer
des Zimmers
Zimmers
der Zimmer
(Zimmer)
der Zimmers der Zimmer
Dativ dem Zimmer
(Zimmer)
der Zimmer
(Zimmer)
den Zimmers den Zimmer
Akkusativ den Zimmer
(Zimmer)
die Zimmer
(Zimmer)
die Zimmers die Zimmer
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Zimmer“ – für männliche Einzelpersonen, die „Zimmer“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Zimmer“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Zimmer“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Zim·mer, Plural: Zim·mers

Aussprache:

IPA: [ˈt͡sɪmɐ], Plural: [ˈt͡sɪmɐs]
Hörbeispiele:  Zimmer (Info)
Reime: -ɪmɐ

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname
siehe auch: Liste der häufigsten Nachnamen Deutschlands
siehe auch: Liste der häufigsten Nachnamen Österreichs
siehe auch: Liste der häufigsten Nachnamen der Schweiz

Herkunft:

  1. Berufsübername zu mittelhochdeutsch zimber, zimmer „Bauholz; Gebäude aus Holz“[1][2]
  2. Herkunftsname zum häufigen Ortsnamen Zimmern[2]

Namensvarianten:

[1] Zimber, Zimmerer, Zimmerle, Zimperer

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Friedrich Zimmer (1855–1919), deutscher Theologe
Gabi Zimmer (* 1955), deutsche Politikerin
Patritius Benedikt Zimmer (1752–1820), deutscher Theologe

Beispiele:

[1] Frau Zimmer ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Zimmer wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Zimmers kommen heute aus Dresden.
[1] Der Zimmer trägt nie die Schals, die die Zimmer ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Zimmer kommt, geht der Herr Zimmer.“
[1] Zimmer kommt und geht.
[1] Zimmers kamen, sahen und siegten.
[1] An verregneten Herbsttagen ist Familie Zimmers liebste Beschäftigung das Bemalen von Hühnereiern.
[1] An verschneiten Wintertagen ist die liebste Beschäftigung von Familie Zimmer das Schmücken von Weihnachtsbäumen.

Wortbildungen:

Zimmerbeutel, Zimmerhackel, Zimmerschitt
Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Zimmer (Familienname)
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 568
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 742
[1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 346
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 546
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt. 1. Auflage. Band 1, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1936, Seite 168
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZimmer
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheZimmer
[1] „Zimmer“ bei Geogen Onlinedienst (V. 4.0) - (Namen bitte eintragen; mit Ähnlichkeitssuche)
[1] „Zimmer“ bei forebears.io (weltweite Übersicht mit Ähnlichkeitssuche)
[1] „Zimmer“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)
[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
[1] Namensverteilung in der Schweiz (Namen bitte eintragen)
[1] „Zimmer“ bei whitepages.com (USA und Kanada; englisch)

Quellen:

  1. Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4
  2. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Dimmer, Zimier, Zimmet
Anagramme: zimmre
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