Engel
Engel (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Engel | die Engel |
Genitiv | des Engels | der Engel |
Dativ | dem Engel | den Engeln |
Akkusativ | den Engel | die Engel |
Worttrennung:
- En·gel, Plural: En·gel
Aussprache:
- IPA: [ˈɛŋl̩]
- Hörbeispiele: Engel (Info), Engel (Info)
- Reime: -ɛŋl̩
Bedeutungen:
- [1] Religion: (zumeist mit Flügeln gedachtes) überirdisches Wesen, das als Bote Gottes fungiert
- [2] Person, die in einer bestimmten Situation als Helfer oder Retter tätig ist
- [3] umgangssprachlich, meist ironisch: unschuldige Person
- [4] Kosename für eine Frau
- [5] Kosename für ein Kind
Abkürzungen:
- [1] Eng.
Herkunft:
- Seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; im mittelhochdeutschen engel → gmh belegt, das dem althochdeutschen engil → goh entstammt; ebenso im altsächsischen engil → gmh, im gotischen 𐌰𐌲𐌲𐌹𐌻𐌿𐍃 (aggilus) → got, im altnordischen engell → non sowie im altenglischen engel → ang nachweisbar; all diese Formen wurden aus dem griechischen ἄγγελος (angelos☆) → grc „Bote“ (eventuell unter der Mitwirkung der lateinischen Entlehnung angelus → la) entlehnt; das griechische Wort ist seinerseits wohl ein altes Lehnwort aus einer unbekannten (vielleicht iranischen?) Sprache; im christlichen Wortschatz ist es eine Lehnbedeutung des hebräischen Wortes מַלְאָך (CHA: malʿāk) ‚Bote (Gottes)‘.[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Götterbote, Gottesbote, Hermes, Hermodr, Himmelsbote, Iris, Merkur, Garuda
- [4] Maus, Mäuschen, Liebes, Schatz
Gegenwörter:
- [1] Dämon
- [2, 3] Höllenbraten, Höllenbrut, Satansbraten, Satansbrut, Teufelsbraten
- [4] Biest, Kratzbürste
- [5] Satansbraten
Verkleinerungsformen:
- [1–5] Engelchen, Engelein, Englein
Oberbegriffe:
- [1] religiöses Wesen
- [2–5] Mensch, Person, menschliches Wesen
Unterbegriffe:
- [1] Cherub, Erzengel, Friedensengel, Holzengel, Posaunenengel, Putte/Putto, Racheengel, Schutzengel, Todesengel, Seraph, Weihnachtsengel, Würgeengel/Würgengel; Satan
- [2] Rettungsengel
- [3] Unschuldsengel
Beispiele:
- [1] „Als er schon einige Stunden darauf im Wundfieber lag, war es ihm, als ob ein Engel zu ihm heranschwebte und ihm Kühlung zuwehte.“[2]
[1] | „Da stoben die Engel den Erdkreis hinunter |
Und brachten auf feurigem Teller die Finsternis und die Qual.“[3] |
- [1] „Die Naturwissenschaft machte die Lehre von der Schöpfung der Erde in sechs Tagen zur Mythe; die Astronomie, die Mathematik und Physik machen den Himmel zu einem Luftgebilde, die Sterne am Himmelszelt, auf denen die Engel thronen, zu Fixsternen und Planeten, deren Natur jedes Engelleben ausschließt.“[4]
- [1] „Alexander stand im Fenster, einen bemalten Engel aus dem achtzehnten Jahrhundert in der Hand, und dekorierte.“[5]
- [1] Sanft und gütig wie ein Engel ist sie.
- [2] Ohne ihn hätte sie dies nie durchgestanden: Er war ihr Engel in der Not.
- [2] „Fünfzehn Jahre vorher wäre aus Eva Duarte nicht Evita Perón, der Engel der Armen, geworden - weil die Gesellschaft eine andere war.“[6]
- [3] Der ist wahrlich kein Engel.
- [3] So ein ahnungsloser Engel!
- [3] „Unter diesem Titel kommentierte ihr Chefredakteur Turki al-Sudeyri: "Alles Übel in unserer Gesellschaft wird der Frau zugeschrieben, als sei sie die Mittlerin zwischen dem Mann und dem Laster. Die Männer erscheinen geradezu als Engel, die nur angesichts einer Frau schwach werden […]. Wollen die Mitglieder des Komitees zur Unterdrückung des Übels und der Förderung der Tugend etwa behaupten, sie würden sich um unsere Frauen, Schwestern, Mütter und Töchter mehr sorgen und sich besser um sie kümmern als wir selbst?"“[7]
- [4] Hallo, mein Engel!
- [5] Mein kleiner Engel könnte keiner Fliege etwas zuleide tun.
Redewendungen:
- [1] bildlich: blonder Engel
- [1] ein Engel fliegt durchs Zimmer oder ein Engel geht durchs Zimmer
- [1] etwas hat jemandem sein guter Engel eingegeben
- [1] umgangssprachlich: nicht gerade ein Engel sein oder auch nicht gerade ein Engel sein
- [1] umgangssprachlich: ein Engel mit einem B davor
- [1] umgangssprachlich: die Engel im Himmel singen hören oder die Engel im Himmel pfeifen hören
- [2] gelbe Engel
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] guter Engel, gefallener Engel, der Engel des Todes, der Engel der Verkündigung
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: [1] engelgleich/engelsgleich, engelgut/engelsgut, engelhaft, engelrein
- Substantive:
- [1] Engelamt, Engelchor, Engelkopf/Engelskopf, Engelschar, Engelsgeduld, Engelsgesicht, Engelsgruß, Engelshaar, Engelsmusik, Engelsrufer, Engelsstimme, Engelstrompete, Engelsüß, Engelszunge, Engelwurz
- [1, 2, 5] Engelmacher
- [3] Engelsmiene
Übersetzungen
[1]
Dialektausdrücke: | ||
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[2] Person, die in einer bestimmten Situation als Helfer oder Retter tätig ist
Dialektausdrücke: | ||
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[3] umgangssprachlich, meist ironisch: unschuldige Person
Dialektausdrücke: | ||
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|
[4] Kosename für eine Frau
Dialektausdrücke: | ||
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[5] Kosename für ein Kind
Dialektausdrücke: | ||
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|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
- [1] Wikipedia-Artikel „Engel“
- [1, 4, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Engel“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Engel“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Engel“
Quellen:
- vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 245
- Berthold Auerbach: Die Kriegspfeife. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
- Hugo Ball → WP: Der Henker. Gedichte. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
- August Bebel → WP: Die Frau und der Sozialismus. In: Projekt Gutenberg-DE. Vierundzwanzigstes Kapitel: Die Zukunft der Religion (URL).
- Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 194. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
- Victoria Eglau: Umstrittene Idole. www.dradio.de, 27.04, abgerufen am 2. September 2013.
- Alain Gresh: Von Prinzen, aufmüpfigen Journalisten und dem Brand in einer Mädchenschule - Saudi-Arabien riskiert Öffentlichkeit. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. 17. Mai 2002 (übersetzt von Edgar Peinelt), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 2. September 2013).
Substantiv, f, Vorname
Singular | Plural | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Nominativ | (die) Engel | die Engel | ||||
Genitiv | (der Engel) Engels |
der Engel | ||||
Dativ | (der) Engel | den Engeln | ||||
Akkusativ | (die) Engel | die Engel | ||||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Worttrennung:
- En·gel, Plural: En·gel
Aussprache:
- IPA: [ˈɛŋl̩]
- Hörbeispiele: Engel (Info), Engel (Info)
- Reime: -ɛŋl̩
Bedeutungen:
- [1] weiblicher Vorname
Abkürzungen:
- [1] E.
Herkunft:
- Kurzform von Vornamen, die mit Engel- anfangen (zum Beispiel Engelberta, Engelberga, Engelburg, Engelgard, Engelheid oder Engeltraud)[1][2][3]
Daneben ist Engel noch eine Kurzform speziell von Angela.[2]
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
Beispiele:
- [1] Diesen Kuchen habe ich für Engel gebacken.
Wortbildungen:
- [1] Engelina, Engeline
Übersetzungen
[1] weiblicher Vorname
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Das große Vornamenlexikon. 3. Auflage. Dudenverlag, Mannheim u.a. 2007, ISBN 978-3-411-06083-2, „Engel“, Seite 142
- [1] Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Engel“, Seite 116
- [1] Günther Drosdowski: Duden, Lexikon der Vornamen. In: Duden-Taschenbücher. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 4, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-01333-8, DNB 770504329, „Engel“, Seite 72
Substantiv, m, Vorname
Singular | Plural 1 | Plural 2 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Nominativ | (der) Engel | die Engele | die Engels | |||
Genitiv | (des Engel) (des Engels) Engels |
der Engele | der Engels | |||
Dativ | (dem) Engel | den Engelen | den Engels | |||
Akkusativ | (den) Engel | die Engele | die Engels | |||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Die Pluralform Engels ist umgangssprachlich.
Worttrennung:
- En·gel, Plural 1: En·ge·le, Plural 2: En·gels
Aussprache:
- IPA: [ˈɛŋl̩]
- Hörbeispiele: Engel (Info), Engel (Info)
- Reime: -ɛŋl̩
Bedeutungen:
- [1] männlicher Vorname
Abkürzungen:
- [1] E.
Herkunft:
- Kurzform von Vornamen, die mit Engel- beginnen (zum Beispiel Engelbert, Engelfried, Engelhard, Engelmar oder Engelram)[4]
Beispiele:
- [1] Heute kommt Engels Motorrad aus der Werkstatt.
Übersetzungen
[1] männlicher Vorname
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Engel“, Seite 116
Substantiv, m, f, Nachname
Singular m | Singular f | Plural 1 | Plural 2 | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Nominativ | der Engel (Engel) |
die Engel (Engel) |
die Engels | die Engel | ||
Genitiv | des Engel des Engels Engels |
der Engel (Engel) |
der Engels | der Engel | ||
Dativ | dem Engel (Engel) |
der Engel (Engel) |
den Engels | den Engel | ||
Akkusativ | den Engel (Engel) |
die Engel (Engel) |
die Engels | die Engel | ||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
- Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Engel“ – für männliche Einzelpersonen, die „Engel“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Engel“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Engel“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Worttrennung:
- En·gel, Plural 1: En·gels, Plural 2: En·gel
Aussprache:
- IPA: [ˈɛŋl̩]
- Hörbeispiele: Engel (Info), Engel (Info)
- Reime: -ɛŋl̩
Bedeutungen:
- [1] deutscher Familienname
- [2] österreichischer Familienname
Herkunft:
- entstanden durch patronymische oder metronymische Namensbildung von mit Engel- beginnenden Vornamen oder aus Hausnamen, in denen das Wort Engel vorkam (zum Beispiel ‚Haus zum Engel‘)[5]
Namensvarianten:
- [1] Engelein, Engelke, Engelken, Engels, Ingel
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
- [1] Carl Engel, Detlef Engel, Engelbert Engel, Frank Engel, Georg Engel, Judith Engel, Sibylle Engel, Tina Engel, Ulrich Engel, Volker Engel, Walter Engel, Wolfgang Engel
Beispiele:
- [1] Der Engel aus dem Nachbarhaus hat schon wieder auf dem Balkon gegrillt.
- [1] Die neuen Mieter, diese Engels, sind nicht sehr hilfsbereit.
- [1] Die kleine Engel ist vielleicht ein Frechdachs!
- [1] He, Engel, komm mal her!
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Engel (Familienname)“
- [1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 124
- [1] Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. A-J. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 405
- [1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 71
- [1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 220
- [1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 49
- [1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 172
- [1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 104 (ANGIL)
- [1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944, Seite 33 (Engelbert)
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Engel“
Quellen:
- Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Das große Vornamenlexikon. 3. Auflage. Dudenverlag, Mannheim u.a. 2007, ISBN 978-3-411-06083-2, „Engel“, Seite 142
- Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Engel“, Seite 116
- Günther Drosdowski: Duden, Lexikon der Vornamen. In: Duden-Taschenbücher. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 4, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-01333-8, DNB 770504329, „Engel“, Seite 72
- Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Engel“, Seite 116
- Wikipedia-Artikel „Engel (Familienname)“
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