Mut
Mut (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
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Nominativ | der Mut | — |
Genitiv | des Mutes des Muts |
— |
Dativ | dem Mut dem Mute |
— |
Akkusativ | den Mut | — |
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
- bis zur Rechtschreibreform von 1901: Muth
Worttrennung:
- Mut, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [muːt]
- Hörbeispiele: Mut (Info)
- Reime: -uːt
Bedeutungen:
- [1] Geisteshaltung, bei der Handlungen in einer gefährlichen, kritischen oder waghalsigen Situation energisch und furchtlos ausgeführt werden
- [2] Gemütszustand, in dem neue Aufgaben mit Zuversicht begonnen oder fortgeführt werden
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch muot → gmh und althochdeutsch muot → goh (Kraft des Denkens, Gemütszustand, Gesinnung), belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Synonyme:
- [1] Furchtlosigkeit, Kühnheit, Risikobereitschaft, Rückgrat, Tapferkeit, Unerschrockenheit, Verwegenheit, Wagemut; umgangssprachlich: Courage, Eier, Mumm
- [2] Optimismus, Vertrauen, Zuversicht
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Tapferkeit
Gegenwörter:
Verkleinerungsformen:
Oberbegriffe:
- [1] Geisteshaltung, Gesinnung
- [2] Gemütsverfassung, Gemütszustand, Laune, Stimmung
Unterbegriffe:
- [1] Bekennermut, gehoben: Heldenmut, Lebensmut, Löwenmut, Mannesmut, Todesmut, Wagemut, veraltet: Frevelmut
Beispiele:
- [1] Er bewies seinen Mut, indem er über die gefährliche Brücke ging.
- [1] Zum Unglück Meister Daniels aber war gleich danach auch sein alter Brauer Petersen gestorben, und die Witwe hatte den Mut zur Fortsetzung des Geschäfts verloren.[2]
- [1] Also der Bringer des Heils, und ins Rossegeschirr sich erhebend, Faßt' er die Geißel geschwind' und das schöne Gezäum in die Hände, Und gab edelen Mut den Rossen zugleich und den Mäulern.[3]
- [1] Der Mut zu Aktienkäufen scheint hingegen weitgehend verlorengegangen zu sein, zumal die Ausländer in jüngster Zeit vor allem deutsche Aktien verkauft haben - in der Hauptsache, um Währungsgewinne zu realisieren.[4]
- [1] Mut hat Perspektiven, während Tapferkeit allenfalls Hoffnung haben kann.[5]
- [2] Als die Wände rein gefegt hatten, schienen sie sehr guten Mutes, und gewiß, sie waren auch in kurzer Zeit sehr viel größer, breiter und glänzender geworden.[6]
- [2] Da, voll guten Mutes, setzten sie bei der frischen Brise das Segel wieder, das sie jetzt in vollem Flug nach Westen der Heimat entgegentrug.[7]
Redewendungen:
- [1] allen Mut zusammennehmen — sich gegen die Angst überwinden
- [1] Erfolg macht Mut
- [1] mit dem Mut der Verzweiflung — Mut in einer ausweglosen Situation beweisen
- [1] Mut zur Lücke — Teile des Prüfungsstoffes nicht lernen; wichtige Teile weglassen
- [1] nur Mut!
- [1] sich Mut antrinken — die Angstschwelle durch Alkoholkonsum herabsetzen
- [1] sich Mut machen — gegen die Angst argumentieren
- [2] guten Mutes sein
- [2] sei guten Mutes! — Sorge dich nicht, du schaffst das schon
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Mut aufbringen, beweisen, benötigen, brauchen, brechen, einflößen, erfordern, fassen, haben, machen, schöpfen, verlieren, vermitteln, zeigen
- [1] Mut zum (zur) Anpassung, Aufbruch, Auslandsgeschäft, Auszeit, Denken, Einfachheit, Emotion, Entscheidung, Ethik, Erfolg, Experiment, Farbe, Glauben, Handeln, Hässlichkeit, Innovation, Kind, Kinderkriegen, Klarheit, Leben, Meinung, Nachhaltigkeit, Neuanfang, Offenheit, Reform, Risiko, Selbstständigkeit, Studium, Veränderung, Vision, Wahrheit, Widerspruch, Zukunft
- [1] heroischer, intellektueller, wirklicher Mut
- [2] guten Mutes
Wortbildungen:
- Adjektive: einmütig, gutmütig, muterfüllt, mutig, mutlos, mutvoll, weichmütig
- Substantive: Anmut, Bekennermut, Demut, Edelmut, Freimut, Frevelmut, Frohmut, Gleichmut, Großmut, Heldenmut, Hochmut, Kampfesmut, Kampfmut, Kleinmut, Langmut, Lebensmut, Löwenmut, Mannesmut, Missmut, Mütchen, Mutmacher, Mutprobe, Mutwille, Opfermut, Reumut, Sanftmut, Schwermut, Todesmut, Übermut, Unmut, Wagemut, Wankelmut, Wehmut
- Verb: mutmaßen
Übersetzungen
[1] Geisteshaltung in einer gefährlichen, kritischen oder waghalsigen Situation
Dialektausdrücke: | ||
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[2] Gemütszustand der Zuversicht, an neue Aufgaben heranzugehen
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Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Mut“
- [1, 2] Wikiquote: Zitate zum Thema „Mut“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Mut“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mut“
- [1, 2] Duden online „Mut“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Mut“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 903, Eintrag „Mut“.
- Theodor Storm → WP: Bötjer Basch. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
- Homer → WP: Ilias. In: Projekt Gutenberg-DE. Vierundzwanzigster Gesang, Strophe 440 (URL).
- Mut verloren. In: Zeit Online. Nummer 13/1995, ISSN 0044-2070 (URL).
- Eva-Maria Wallas: Was ist Mut, was Tapferkeit?. In: Zeit Online. Nummer 25/2000, ISSN 0044-2070 (URL).
- Johann Wolfgang von Goethe → WP: Das Märchen. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
- Friedrich Gerstäcker → WP: Der Schiffszimmermann. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
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