stellen
stellen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | stelle | ||
du | stellst | |||
er, sie, es | stellt | |||
Präteritum | ich | stellte | ||
Konjunktiv II | ich | stellte | ||
Imperativ | Singular | stelle! | ||
Plural | stellt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gestellt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:stellen |
Worttrennung:
- stel·len, Präteritum: stell·te, Partizip II: ge·stellt
Aussprache:
- IPA: [ˈʃtɛlən]
- Hörbeispiele: stellen (Info), stellen (Info), stellen (Österreich) (Info)
- Reime: -ɛlən
Bedeutungen:
- [1] senkrecht, mit den Füßen den Boden, einen bestimmten Platz oder Gegenstand berührend, in eine bestimmte oder übliche Position bringen
- [2] kurz für: einstellen, etwas justieren
- [3] reflexiv: sich einer Situation aussetzen (speziell: sich bewusst von der Polizei verhaften lassen)
- [4] Jägersprache, auch allgemein: etwas fangen
- [5] etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
- [6] in gewissen Wendungen mit Substantiv, um dadurch ein Verb zu bilden: zum Beispiel: eine Frage stellen = fragen, einen Antrag stellen = beantragen
- [7] reflexiv, mit einem Adjektiv: so tun, als ob die genannte Eigenschaft zutreffen würde
Herkunft:
- mittelhochdeutsch stellen, althochdeutsch stellen (belegt seit dem 8. Jahrhundert) < althochdeutsch stall, stal < germ. *stalla- „Standort, Platz“[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] setzen, legen
- [2] einstellen
- [4] aufstöbern, fangen, festsetzen, umgangssprachlich: erwischen
- [5] beisteuern, mitbringen, zahlen
- [7] mimen, schauspielern, vorgeben
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] platzieren
- [1] regulieren
Unterbegriffe:
- [1] abstellen, aneinanderstellen, anstellen, aufeinanderstellen, aufstellen, ausstellen, beiseitestellen, dagegenstellen, davorstellen, dazustellen, einwärtsstellen, entgegenstellen, fortstellen, gegeneinanderstellen, gegenüberstellen, geradestellen, herausstellen, hereinstellen, herstellen, herüberstellen, herumstellen, hierhinstellen, hinausstellen, hineinstellen, hinstellen, hintereinanderstellen, hinüberstellen, hinzustellen, hochstellen, kaltstellen, klarstellen, kleinstellen, nebeneinanderstellen, niederstellen, schrägstellen, übereinanderstellen, umstellen, unterstellen, verstellen, vollstellen, vorstellen, warmstellen, wegstellen, zurechtstellen, zurückstellen, zusammenstellen, zustellen
- [*] anheimstellen, beistellen, bereitstellen, besserstellen, bestellen, bloßstellen, dahinstellen, darstellen, durchstellen, einstellen, entstellen, erstellen, fertigstellen, feststellen, freistellen, glattstellen, gleichstellen, hintanstellen, nachstellen, querstellen, richtigstellen, ruhigstellen, schaustellen, sicherstellen, tot stellen, überstellen, voranstellen, zufriedenstellen
Beispiele:
- [1] Er stellte die Vase auf den Tisch.
- [1] Das Kind stellte sich auf den Stuhl.
- [1] Der Besen wurde in den Schrank gestellt.
- [1] Das Model stellte sich in Positur.
- [2] Er stellte gewissenhaft jeden Morgen die Uhr.
- [3] Der Boxer stellte sich der Titelverteidigung.
- [3] Der Dieb stellte sich der Polizei.
- [3] „Der versierte Kajakfahrer wird eins mit seinem Boot und kann sich in dieser neuen Einheit den Strömungen, Wirbeln und Kaskaden des Wildwassers stellen.“[2]
- [3] „Keltische Kriegerscharen fielen, von Gallien kommend, in Italien ein, die Römer stellten sich ihnen in der Schlacht an der Allia und erlitten eine katastrophale Niederlage.“[3]
- [4] Die Polizei stellte den Dieb.
- [4] Der Hund des Jägers stellte das Reh.
- [5] Der erste stellte das Mehl, der zweite die Milch und der dritte die Eier. Öl und Marmelade waren schon vorhanden. So konnte das Kochen beginnen.
- [5] Die Partei mit den meisten Stimmen stellt nach der Wahl den Präsidenten.
- [5] Der Brautvater stellt die Musik.
- [6] Ich stellte ihr eine Frage.
- [6] Ich stelle Strafanzeige wegen Diebstahls.
- [7] Du musst dich jetzt nicht taub stellen!
Redewendungen:
- auf die eigenen Füße stellen — (finanziell) unbhängig machen
- auf sich gestellt sein — ohne Unterstützung sein; alleine mit einer Aufgabe konfrontiert sein
- die Weichen stellen — Entscheidung bezüglich zukünftiges Vorgehen treffen
- eine Sache über eine andere stellen — eine Sache höher einschätzen als eine andere
- Haus/Wohnung/Zimmer etc. auf den Kopf stellen — unordentlich machen oder genau durchsuchen
- Fakten/Tatsachen/Dinge etc. auf den Kopf stellen — Sachverhalt verdrehen
- etwas auf die Beine stellen
- etwas in Abrede stellen
- etwas in den Raum stellen
- etwas in Frage stellen — etwas als ungesichert, zu diskutierend betrachten
- etwas unter Beweis stellen
- etwas zur Schau stellen
- jemanden an die Wand stellen
- jemandem den Stuhl vor die Türe stellen
- jemandem eine Falle stellen
- jemanden in den Schatten stellen — jemanden deutlich übertreffen
- jemanden in den Senkel stellen
- jemanden unter Kuratel stellen ( Audio (Info)) – jemandem einen Vormund geben, entmündigen
- jemanden zur Rede stellen — von jemandem eine Antwort/eine Rechtfertigung verlangen
- jemandem zur / an die Seite stellen — jemanden jemandem in beratender, unterstützender Funktion zuordnen
- sein Licht unter den Scheffel stellen — seine Verdienste / sein Wissen verbergen
- sich auf den Kopf stellen — sich sehr bemühen (meist vergeblich)
- sich auf die Hinterbeine stellen — sich protesthaft erheben
- sich hinter jemanden stellen — jemanden unterstützen (umgangssprachlich; eigentlich: hinter jemandem stehen)
- sich vor jemanden stellen — jemanden schützen, protegieren
Charakteristische Wortkombinationen:
- [3] sich der Polizei stellen, sich einer Herausforderung stellen
- [4] von der Polizei gestellt werden
- [5] die Verpflegung sellen, die Räumlichkeiten stellen
- [6] etwas (Arbeitsstunden, eine Dienstleistung, einen Service, eine Ware, …) in Rechnung stellen ( Audio (Info))
- [6] bei jemandem einen Antrag stellen ( Audio (Info)), eine Frage stellen, eine Diagnose stellen, eine Forderung stellen
- [7] sich dumm, taub stellen
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1]
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Dialektausdrücke: | ||
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[2] kurz für: einstellen, etwas justieren
[3]
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Dialektausdrücke: | ||
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[4] Jägersprache, auch allgemein: etwas fangen
Dialektausdrücke: | ||
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[5] etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
Dialektausdrücke: | ||
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[6]
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Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „stellen“
- [1–7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „stellen“
- [1–7] Duden online „stellen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „stellen“
- [1–7] The Free Dictionary „stellen“
Quellen:
- (Etymologisches Wörterbuch, Pfeifer) Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „stellen“
- Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 216.
- Martin Jehne: Die Römische Republik. Von der Gründung bis Caesar. 2. Auflage. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3406508622, Seite 19.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
stellen (Niederländisch)
Verb
Präsens | Präteritum | |
---|---|---|
1. Person Singular | stel | stelde |
2. Person Singular | stelt | stelde |
3. Person Singular | stelt | stelde |
Plural | stellen | stelden |
Konjunktiv Singular | stelle | — |
Imperativ Singular | stel!! | — |
Partizip | stellend | (hebben) gesteld |
Worttrennung:
- stel·len
Aussprache:
- IPA: [ˈstɛ.lə(n)], [ˈstɛl.də], [ɣəˈstɛlt]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] auf einen Platz positionieren
- [2] ein Gerät auf den richtigen Platz oder in die richtige Stellung bringen
- [3] behaupten
Beispiele:
- [1]
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
Deklinierte Form
Grammatische Merkmale:
- Pluralform des Substantivs stel
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