sterben
sterben (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | sterbe | ||
du | stirbst | |||
er, sie, es | stirbt | |||
Präteritum | ich | starb | ||
Konjunktiv II | ich | stürbe | ||
Imperativ | Singular | stirb! | ||
Plural | sterbt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gestorben | sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:sterben |
Worttrennung:
- ster·ben, Präteritum: starb (stür·be), Partizip II: ge·stor·ben
Aussprache:
- IPA: [ˈʃtɛʁbn̩]
- Hörbeispiele: sterben (Info), sterben (Info), sterben (Österreich) (Info)
- Reime: -ɛʁbn̩
Bedeutungen:
- [1] intransitiv, von Lebewesen: aufhören zu leben
Herkunft:
- mittelhochdeutsch: sterben, althochdeutsch: sterban, über westgermanisch: *sterb-a- „sterben“ von einer der indogermanischen Wurzeln *(s)terp oder *sterbh, verwandt mit *ster = starr: Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]
Synonyme:
- [1] umkommen, versterben, den Tod finden, zu Tode kommen, hinweggerafft werden, das Leben verlieren, ums Leben kommen, zugrunde gehen, von uns gehen, sein Leben lassen, sein Leben geben
- [1] umgangssprachlich: abkratzen, draufgehen, hopsgehen, abnippeln, krepieren; vulgär: verrecken
- [1] gehoben: ableben, dahinscheiden, vergehen, scheiden
- [1] euphemistisch: entschlafen, heimgehen, verscheiden
- [1] zusammengesetzt, umgangssprachlich, scherzhaft: den Holzpyjama anziehen, den Löffel abgeben, das Zeitliche segnen, ins Gras beißen, die Radieschen von unten betrachten, die Gänseblümchen von unten wachsen sehen, in die ewigen Jagdgründe eingehen, ein Zimmer im Würmerhotel mieten, über den Jordan gehen, in die Grube fallen, dem Schöpfer gegenübertreten, den Schöpfer treffen, den letzten Schnaufer machen, den Geist aufgeben, um die Ecke gehen, den Jordan runter gehen, dran glauben müssen, die Augen für immer schließen, das letzte Stündlein hat geschlagen, über den Deister gehen, das Besteck in die Schublade legen, die Grätsche machen
- [1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Tod
Sinnverwandte Wörter:
- [1] erlöschen
Gegenwörter:
- [1] gebären, entstehen, leben, wiederauferstehen
Oberbegriffe:
- [1] aufhören, auslaufen, enden, kaputtgehen, zu Ende gehen
Unterbegriffe:
- [1] ersterben, ersticken, ertrinken, fallen, verbluten, verenden
- [1] von Pflanzen: eingehen, vergehen, zugrunde gehen
- [1] von Tieren: verenden
Beispiele:
- [1] Er starb im Alter von 82 Jahren.
- [1] Vor drei Jahren starb mein Freund an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls.
- [1] Täglich sterben Kinder an Hunger.
- [1] [Schlagzeile:] „Arbeiter sterben früher als Beamte“[2]
- [1] Je ärmer ein Mensch in Deutschland ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er früh stirbt.[3]
- [1] „Man teilt ihr mit, dass ihr Vater im Sanatorium Saint-Paul in Dallas an einer Lungenentzündung gestorben ist.“[4]
- [1] „Zudem muss Basileios seinen Höflingen misstrauen - etliche seiner Vorgänger sind durch Gift gestorben oder von Verschwörern gestürzt worden.“[5]
- [1] Während einer Nepal-Reise bricht Silkes Freund Julian (29) plötzlich zusammen und stirbt. Mit Julian stirbt auch ihre gemeinsame Zukunft.[6]
- [1] „ich sterbe nicht / ich werde gestorben / […] das tatwort sterben / belügt uns“[7]
- [1] [Klimakatastrophe:] „Schon bei den Fluchtbewegungen, die daraus entstehen, sterben mehr Menschen als bei der Atomkatastrophe von Fukushima.“[8]
Redewendungen:
- für jemanden gestorben sein
- gestorben sein (beim Film)
- sterben wie die Fliegen
Sprichwörter:
- die Hoffnung stirbt zuletzt
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] an etwas sterben; an Hunger sterben (verhungern), an einer Krankheit sterben, an einem Herzinfarkt/Schlaganfall sterben
Wortbildungen:
- Adjektive: sterbenskrank, sterblich
- Konversionen: gestorben, Sterben, sterbend
- Substantive: Artensterben, Bankensterben, Bauernsterben, Bienensterben, Favoritensterben, Fischsterben, Greißlersterben, Insektensterben, Kinosterben, Massensterben, Pferdesterben, Sterbebett, Sterbefall, Sterbeforschung, Sterbeglocke, Sterbehilfe, Sterbejahr, Sterbeklinik, Sterbelager, Sterbensangst, Sterbenswort, Sterbesakrament, Sterbestunde, Sterblichkeit, Waldsterben, Zeitungssterben
- Verben: absterben, aussterben, besterben, ersterben, nachsterben, versterben, wegsterben
Übersetzungen
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Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „sterben“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „sterben“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „sterben“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „sterben“.
- Studie zur Lebenserwartung – Arbeiter sterben früher als Beamte. In: Norddeutscher Rundfunk. 13. August 2021 (URL, abgerufen am 19. August 2021).
- Bastian Brauns, Lea Frehse, Paul Blickle und Julian Stahnke: Lebenserwartung: Wer früher stirbt, war länger arm. Arme leben deutlich kürzer als Reiche. Sie ernähren sich oft schlechter, rauchen mehr und haben die schwereren Jobs. Die Kommunen könnten helfen, aber tun sich schwer. In: Zeit Online. 31. März 2018, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 22. September 2017).
- Noël Balen: Billie Holiday. Die Seele des Blues. Scherz, Bern 2002 (französisches Original 2000), ISBN -, Seite 45.
- Ralf Berhorst: Im Dienst des Kaisers. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 144-153, Zitat Seite 146.
- Christoph Sterz: "Es hilft, wenn der Tod kein Tabu sein muss". In: Deutschlandradio. 30. Dezember 2017 (Deutschlandfunk Nova/Köln, Gespräch mit Silke Szymura, Text und Audio zum Nachhören (Dauer: 11:20 mm:ss), URL, abgerufen am 31. Dezember 2017).
- Kurt Marti, zitiert nach Publik-Forum Nr. 7/2012 vom 6. April 2012 Seite 44
- Silke Mertins, Kai Schöneberg: Pro und Contra AKW-Laufzeitverlängerung: Hat Greta recht?. In: taz.de. 14. Oktober 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 16. Oktober 2022).
- Schweizer Wörterbuch Idiotikon: „niene me si (Kanton Schwyz)“
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