Freund
Freund (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Freund | die Freunde |
Genitiv | des Freunds des Freundes |
der Freunde |
Dativ | dem Freund dem Freunde |
den Freunden |
Akkusativ | den Freund | die Freunde |
Worttrennung:
- Freund, Plural: Freun·de
Aussprache:
- IPA: [fʁɔɪ̯nt]
- Hörbeispiele: Freund (Info), Freund (Österreich) (Info)
- Reime: -ɔɪ̯nt
Bedeutungen:
- [1] mit unbestimmten Artikel: ein sehr nahestehendes Wesen, für das man freundschaftliche und kameradschaftliche Gefühle entwickelt hat
- [2] mit bestimmten Artikel: Person, mit welcher man in einer Beziehung ist
- [3] ein Anhänger von etwas
- [4] Anrede einer Person männlichen Geschlechts
- [5] Gesinnungsgenosse im politischen Sinne; besonders im Plural, mit Artikel, historisch, ironisch, in der DDR: die Freunde Sowjetbürger, Russen (zurückzuführen auf den übermäßigen Gebrauch der floskelhaften Losung „дружба – Freundschaft“ (Druschba-Freundschaft))
Herkunft:
- mittelhochdeutsch vriunt, Althochdeutsch friunt, von urgermanisch *frijōnd-, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Bekannter, Gefährte, Haberer, Kamerad, Mitmensch, Verbündeter, umgangssprachlich: Bruder
- [2] Geliebter, Kurschatten, Lebenspartner, Lebensabschnittspartner, Liebhaber, Macker
- [3] Anhänger, Fan, Liebhaber, Supporter, Verehrer
- [5] Genosse, Gesinnungsgenosse, Großer Bruder, Parteifreund; speziell: Iwan, Russe
Gegenwörter:
- [1] Unbekannter
- [2] Ex
- [3] Feind, Gegner
Weibliche Wortformen:
- [1–3] Freundin
Verkleinerungsformen:
- [4] Freundchen
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Brieffreund, Busenfreund, Duzfreund, Familienfreund, Gastfreund, Hausfreund, Hundefreund, Katzenfreund, Kinderfreund, Kindheitsfreund, Jugendfreund, Menschenfreund, Musikfreund, Pferdefreund, Schulfreund, Studienfreund, Tierfreund, Vereinsfreund, Vogelfreund
- [1] übertragen (Tees): Halsfreund, Schlaffreund
- [1, 3] Spielfreund, Sportfreund, Sportsfreund
- [3] Autofreund, Baumfreund, Bierfreund, Förderer, Gesinnungsfreund, Kinderfreund, Kunstfreund, Literaturfreund, Naturfreund, Parteifreund, Pflanzenfreund, Putin-Freund, Rätselfreund, Sammlerfreund, Verfassungsfreund, Waffenfreund, Wasserfreund, Weinfreund
Beispiele:
- [1] Er ist mein bester Freund.
- [1] Die zwei da waren mal enge Freunde.
- [1] „Trifft das noch zu im Zeitalter der Weltraumfahrt? Dieses Wort ist eine maßlose Übertreibung, ebenso wie sein Synonym Astronautik. Es gibt eine Reihe von Vergleichen, die das anschaulich machen. Einer mag genügen: Wenn jemand am Alpenrand, etwa bei Grainau unweit Garmisch, in 900 m Höhe über dem Meeresspiegel steht und zum Gipfel der Zugspitze (2000 m über ihm) hinaufblickt, und wenn er seinen Hals reckt, um dort oben etwas zu erkennen, und wenn ihm dann ein hilfsbereiter Freund ein Blatt von 0,2 mm Stärke unter die Schuhe schiebt, »damit du etwas näher dran bist und besser sehen kannst«, so hat sich dieser Jemand damit dem Zugspitzgipfel nur um ein Zehnmillionstel der gegebenen Distanz genähert (1 km = 1 Million mm). Ein »Astronaut«, der den Mond betritt, hat mit der Reise von der Erde bis dorthin von der Entfernung, die uns vom sonnennächsten Fixstern trennt, noch weniger, nämlich 1 Hundertmillionstel, zurückgelegt. Andere Fixsterne sind millionen- und milliardenmal weiter entfernt.“[2]
- [1] „Ich habe einen Freund in Austin, der ein sehr erfolgreicher Schriftsteller ist.“[3]
- [2] Meine älteste Tochter kommt mit ihrem Mann und meine Jüngste mit ihrem Freund.
- [2] „Der Freund berichtete, dass es um eine Wette über 2000 DM ging und die Tollkühnheit, vor den Zug zu springen.“[4]
- [2] „Die Wehen setzen ein, als Charlotte zusammen mit ihrem Freund dort einem Boxkampf beiwohnt.“[5]
- [2] Hat sie schon einen festen Freund?
- [2] „Ich besuchte sie tags darauf, und sie erzählte mir, daß ihr Freund gekommen sei, um sich von ihr bis zu den Weihnachtsfeiertagen zu verabschieden.“[6]
- [3] „Freunde und Profis des Klettersports haben eine neue Möglichkeit, in Berlin an künstlichen Felswänden zu trainieren.“[7]
- [3] Ich bin kein Freund langer Diskussionen.
- [4] Weißt du, mein Freund, das habe ich mich auch schon lange gefragt.
- [4] Freunde, lasst uns auf den Torsten anstoßen!
- [5] Der erstickende Kuss des Freundes und Genossen Brejnijew in der DDR war damals noch in Erinnerung.
Redewendungen:
- bester Freund des Menschen – Hund
- die Polizei, dein Freund und Helfer –
- falscher Freund/falscher Freund des Übersetzers
- Freund des Hauses
- Freund Hein – der Tod, Gevatter Tod, Sensenmann
- Freund und Feind – alle
- Gut Freund! - veraltet: als Parole auf die Frage „Wer da?“
- kein Freund von etwas sein – eine Sache nicht mögen
- mein lieber Freund und Kupferstecher
Sprichwörter:
- wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde
- Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] ein guter/mein bester Freund, dicke Freunde, väterlicher Freund, Freunde treffen, sich mit Freunden treffen, jemandem ein guter Freund sein, jemanden zum Freund haben, einen Freund / viele Freunde haben, Freunde werden, als Freund sagen, unter Freunden, mein lieber Freund(!), wozu hat man (denn) Freunde, jemand ist die längste Zeit mein Freund gewesen, so werden wir keine Freunde, so was nennt sich Freund/Freunde; figurativ: unsere gefiederten Freunde (umschreibend für Vögel, Audio (Info)), :[1] mein vierbeiniger Freund (umschreibend für den Hund), mein Freund; einen festen Freund haben, unsere Freunde
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] ein sehr nahestehendes Wesen, für das man freundschaftliche und kameradschaftliche Gefühle hat
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[2] mit bestimmten Artikel: Person, mit welcher man in einer Beziehung ist
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Dialektausdrücke: | ||
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[3] ein Anhänger von etwas
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[5] Gesinnungsgenosse im politischen Sinne; ironisch, in der DDR: die Freunde Sowjetbürger, Russen
Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Freund“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Freund“
- [1–5] Duden online „Freund“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Freund“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Freund“, Seite 316.
- Hans Joachim Störig: Knaurs moderne Astronomie. 1975-09. Auflage. Knaur, München 1975 (Originaltitel: Knaurs moderne Astronomie), ISBN 3-426-00405-4
- Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004 (übersetzt von Dirk van Gunsteren), ISBN 3-499-23650-8, Seite 116. Englisches Original 2001.
- Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 126.
- Yves Buchheim, unter Mitarbeit von Franz Kotteder: Buchheim. Künstler, Sammler, Despot: Das Leben meines Vaters. Heyne, München 2018, ISBN 978-3-453-20197-2, Seite 17.
- Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band IV. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 65.
- Julia Gebert: Neukölln. Berliner Zeitung, Berlin 26. November 2001
Substantiv, Nachname
Singular m | Singular f | Plural | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Nominativ | der Freund (Freund) |
die Freund (Freund) |
die Freunds | |||
Genitiv | des Freund des Freunds Freunds |
der Freund (Freund) |
der Freunds | |||
Dativ | dem Freund (Freund) |
der Freund (Freund) |
den Freunds | |||
Akkusativ | den Freund (Freund) |
die Freund (Freund) |
die Freunds | |||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
- Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Freund“ – für männliche Einzelpersonen, die „Freund“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Freund“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Freund“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Worttrennung:
- Freund, Plural: Freunds
Aussprache:
- IPA: [fʁɔɪ̯nt]
- Hörbeispiele: Freund (Info), Freund (Österreich) (Info)
- Reime: -ɔɪ̯nt
Bedeutungen:
Herkunft:
- Übername zu mittelhochdeutsch vriunt → gmh „Freund, Geliebter, Verwandter“[1]
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
- Severin Freund (* 11. Mai 1988), deutscher Skispringer
- Eugen Freund (* 15. April 1951), österreichischer Politiker
Beispiele:
- [1] Severin Freund hat die Skiflug-Weltmeisterschaft 2014 gewonnen.
Übersetzungen
[1] deutscher Familienname
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Freund“ (Begriffsklärung)
- [1] Wikipedia-Artikel „Freund“
- [1] „Freund“ bei Geogen Onlinedienst
Quellen:
- Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 231.
Substantiv, n, Toponym
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | (das) Freund | — |
Genitiv | (des Freund) (des Freunds) Freunds |
— |
Dativ | (dem) Freund | — |
Akkusativ | (das) Freund | — |
Anmerkung zum Artikelgebrauch:
- Der Artikel wird gebraucht, wenn „Freund“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.
Worttrennung:
- Freund, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [fʁɔɪ̯nt]
- Hörbeispiele: Freund (Info), Freund (Österreich) (Info)
- Reime: -ɔɪ̯nt
Bedeutungen:
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] Ich wohne in Freund.
- [1] das Freund der fünfziger Jahre
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] in Freund anlangen, in Freund arbeiten, sich in Freund aufhalten, in Freund aufwachsen, Freund besuchen, durch Freund fahren, nach Freund fahren, über Freund fahren, nach Freund kommen, nach Freund gehen, in Freund leben, nach Freund reisen, aus Freund stammen, in Freund verweilen, in Freund wohnen, nach Freund zurückkehren
Wortbildungen:
- Freunder, Freunderin
Übersetzungen
[1] ein Stadtteil, ein Ortsteil von Aachen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Freund (Aachen)“
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